Bericht

Winterkonzerte vom 5. + 6. Januar 2004:

„Hairspray“ versprüht 60er-Jahre-Feeling

 

Die Ankommenden vor der Schule sehen aus wie jedes halbe Jahr zum Schulkonzert: Freudig, aufgeregt, teilweise ein bisschen schicker gekleidet. Fast wie immer – zwischendurch jedoch sticht einem hier ein blaugepunkteter Rock oder dort ein greller Petticoat ins Auge, der unter dem Mantel hervorblitzt. Sieht ganz nach den 60ern aus – man darf also gespannt auf das Konzert sein.

 

Nach dem Einsingen dürfen wir nicht mehr nach oben in die Eingangshalle, damit die Überraschung über die Outfits für die Konzertbesucher größer ist. Nun beginnt ein hektisches Hin- und Herlaufen. An der Garderobe werden Halsbonbons als Pflege für die Stimme herumgegeben, auf der Treppe singt eine Gruppe Jungs in hellen Jeans und schwarzen Lederjacken noch einmal schwierigere Parts durch, und im Probenraum ist plötzlich ein elektrischer Lockenstab aufgetaucht und jemand fönt eifrig Frisur für Frisur ordentlich nach außen. Eher unabsichtlich riecht es auch schön ziemlich nach unserem Musical: Die Luft im Raum besteht aus einer einzigen Hairspray-Wolke.

 

Nach der Rede von Schulleiter Herrn Dr. Rehfus, den Auftritten vom Blasorchester, dem Encore!–Chor und Klavierspieler Leo Schmid ist es endlich so weit: Die Jungs von VivaVoce steigen lässig auf die Bühne, begrüßen sich ganz cool und blicken dann leicht ungeduldig zur Tür. Da stürzt auch schon eine kreischende Mädchenschar in die Aula, bevölkert bald die ganze Bühne, gibt sich einander Küsschen, tratscht und schwatzt. Ein Pfiff ertönt – alle stehen in ihrer Position mucksmäuschenstill auf den Podesten – und unser Auftritt mit einem Medley aus dem Musical „Hairspray“ beginnt.

 

Mit Blick auf die vielen Zuschauer klappt die Choreographie nach der eher enttäuschenden Generalprobe auf einmal fast einwandfrei. Wir ziehen die Zuschauer mit witzigen Bewegungen, romantischen Klängen oder mitreißenden Rhythmen in unseren Bann. Auch die Solo-Parts überzeugen alle. Nach jedem Song fängt schon jemand an zu klatschen, jedoch bricht nach „You Can’t Stop The Beat“ eine Applauswelle los, bei der es dann eher heißt „You Can’t Stop The Applause“. Als Zugabe gibt es, passend zu den 60ern, „We go together“ aus dem Musical „Grease“, und wir verlassen unter immer noch tosendem Beifall die Bühne.

 

Nach den Stücken des Orchesters geht es für jeden Petticoat und jede Lederjacke nach Hause. Dort versuchen wir erst einmal, das Hairspray loszuwerden, wohl aber eher dessen verklebende Nebenwirkungen in der Frisur als die schönen Eindrücke des erlebnisreichen Abends...

 

                            Nele Marie Peters